Datenschutzerklärung


Wir freuen uns sehr über Ihr Interesse an unserem Unternehmen. Datenschutz hat einen besonders hohen Stellenwert für die Geschäftsleitung der Kleinsten Bühne der Welt. Eine Nutzung der Internetseiten der Kleinsten Bühne der Welt ist grundsätzlich ohne jede Angabe personenbezogener Daten möglich. Sofern eine betroffene Person besondere Services unseres Unternehmens über unsere Internetseite in Anspruch nehmen möchte,

NEU seit August 2016

In diesem Sommer wird unsere neue Seite im Netz eingestellt werden. Die bisherige - so inhaltsreich sie auch sein mag - ist nun doch etwas in die Jahre gekommen. Unser kleines Theater hat sich weiterentwickelt, zum Glück, viel Neues ist in den letzten Jahren dazugekommen. Und von manchen Produktionen trennen wir uns auch. Außerdem ist die jetzige Seite nicht für die Dartstellung auf Tablets und Smartphones optimiert. Was vor 10 Jahren noch keine Rolle spielte.
Die neue Seite wird schlanker, kommt in der Systematik hoffentlich den Benutzern mehr entgegen - und erlaubt auf jeden Fall eine zeitnahe Darstellung neuer Entwicklungen unserer Arbeit. 
Was aus diesem WebLog wird? Einige Beiträge wollen wir übernehmen, zumindest in einem Post-Archiv. Sicher bleibt er auch noch eine Zeitlang im Netz. Aber neue Beiträge findens sich dann ab September unter kleinstebuehne.de / Aktuelles.

Und falls uns jemand auf der Baustelle besuchen will - gerne! 

 HIER!

Hinterm Mond

Es gibt Zeiten, wo sich das Leben anfühlt wie auf der Rückseite des Mondes: vom Bildschirm verschwunden, im Funkloch, keine Anrufe, keine Anfragen, keine Antworten. Keine Zugriffe auf die Seite. Vergessen von der Welt? Manchmal braucht es da schon viel Vertrauen in die weitere Flugbahn - irgendwann treten wir hoffentlich wieder aus dem Schatten heraus.
Aber was zu anderen Zeiten belastend wäre und schon oft genug belastend war, ist diesmal kein Grund zur Sorge. Wir arbeiten nämlich an etwas Neuem, an einem Programm mit Schöpfungsgeschichten - s. den vorigen Blogbeitrag 'Alles auf Anfang'. Daher stammt übrigens auch der auf Küchenrolle gedruckte Mond.
Außerdem haben wir für 2016 eine Förderung vom Kulturreferat der Stadt München bekommen - für eine weitere Neuproduktion: 'HeimSpiel' - eine spielerische Sprechstunde, in der es um deutsche Sprache und Kultur gehen soll Sprichwörter, Zungenbrecher, Abzählreime, Gedichte, Rätsel, Lieder, Märchen - wir wollen dieses Feld einfach nicht denen überlassen, die gern deutsche Kultur auf ihre Fahnen schreiben und dabei keine Ahnung haben, was das alles ist und sein kann.
Die HeimSpiel-Premiere ist für November geplant, die Schöpfungsgeschichten kommen Anfang Februar ans Licht. Bis dahin genießen wir die Ruhe im Mondschatten, kritzeln und schreiben, zeichnen und schneiden, falten und drucken, sichten und sammeln, singen und summen. Und sind selbst schon gespannt auf das, was da alles Im Stillen entsteht.


Alles auf Anfang

Wir arbeiten an einem neuen Stück - für die SCHAUBURG am Elisabethplatz, das städtische Kinder- und Jugendtheater in München. Die Premiere musste mehrfach verschoben werden, jetzt nehmen wir dafür Ende Januar 2017 in den Blick. Nach wirklich langer Pause wagen wir uns wieder an ein Duo-Programm; die letzte Produktion zu zweit war SALZ, das 2008 Premiere hatte - und das wir immer noch (und auch gerne!) spielen.
Worin genau besteht das Wagnis? Allein schon in der verbindlichen Festsetzung eines Premierentermins: Schaffen wir es bis dahin? Inspiration lässt sich nicht versprechen. Fällt uns diesmal genügend ein? Genügend Neues? Fällt uns überhaupt noch etwas ein – oder ist nicht alles schon verbraucht?
Es ist eine Herausforderung, sich von solchen Fragen nicht lähmen zu lassen. Dabei steckt in diesem „Es fällt uns etwas ein“ eine erfahrbare Wahrheit: Es gibt tatsächlich ein 'es', das sich wohl suchen, bitten und locken, nicht aber herbeizwingen lässt. Eigenes Zutun ist wohl möglich, es gibt – zum Glück! – viel Handwerklichkeit, viel Routine; so kann man der Inspiration ein Stück weit entgegengehen. Aber dann kommt sie manchmal aus ganz anderer Richtung. Solange sie denn kommt.
Alles auf Anfang: Um Schöpfungsgeschichten soll es gehen, aus aller Welt, aus allen möglichen Kulturen – und damit auch um Kreativität. Wie spielen Plan und Zufall zusammen? In einer der Geschichten schwebt der Schöpfergott schlafend durchs Nichts, und er träumt die Welt. Erwacht macht er sich daran, den Traum zu verwirklichen, planvoll –  aber woher kam der Traum?
Oft haben wir bei der Arbeit an etwas Neuem das Gefühl: Das Stück gibt es schon, wir können es nicht 'machen', wir müssen es finden. Manchmal staunen wir, wenn in dem letztlich Gefundenen mehr steckt, als wir anfangs gesucht und beabsichtigt hatten.
Alles auf Anfang: Wieder sitzen wir vor einem weißen Blatt. Zeichnet sich da schon etwas ab? Will es gefaltet, beschrieben, geknüllt, werden? Oder will es in Ruhe gelassen werden - während im Regal eine Küchenrolle nach uns verlangt, im Schrankfach ein großes Tuch, am Isarufer eine Handvoll Steine? Das Stück ist schon da, wir machen uns auf die Suche.



Altern

In unserem Repertoire findet sich ein russisches Märchen - 'Die Mulde': Ein Bauer setzt seinen alten Vater, weil der nicht mehr arbeiten kann und auf Versorgung angewiesen ist, mitten im Winter am Grund einer tiefen Schlucht aus. In der Märchen-Sammlung der Brüder Grimm gibt es eine verwandte Geschichte - 'Der alte Großvater und sein Enkel' (KHM 78). Die russische Fassung ist allerdings sehr viel härter, hier geht es um Leben und Tod. Um Wirtschaftlichkeit als Maßstab für die Existenzberechtigung eines Menschen.
Wahrscheinlich ist es so, dass einen solche Fragen erst mit zunehmendem Alter zu interessieren beginnen. Alt hin oder her - für einen kleinen Film auf Youtube (den ersten!) ist es sicher nie zu spät. Abenteuer bei der Steuer  heißt das Werk, angelegt mehr als Spielerei, mit Hausmitteln realisiert, und Achtung: Nicht das Bild liegt auf der Seite, sondern der Sprecher!

Eseleien

Vielleicht nur eine kleine Fingerübung: Vater, Sohn und Esel sind auf dem Weg nach Haus. Wer darf reiten, wer muss zu Fuß gehen? Die kleine (und ziemlich bekannte) Geschichte von Johann Peter Hebel erzählt davon, wie selbst zum Esel werden kann, wer es jedem recht machen will. Wobei mit dieser Zuschreibung den Eseln eigentlich Unrecht geschieht, gelten sie doch als eigenwillig, als beharrlich und kaum beeinflussbar. Also eher: Was lässt sich vom Esel lernen?
Wieder ist ein kleiner Slam-Text entstanden, mit leichtem Rap-Einschlag, und mit Erfolg erprobt. Sollen wir das jetzt Poetry Slap nennen? Oder wie?
Jedenfalls macht das Spiel mit dieser Form unvermindert Freude, beim Dichten wie beim Sprechen, und (so unser Eindruck) auch beim Hören.


Tám ta tata tata tá - tata tám tatà!

Im Dezember 2015 gab es bei uns noch eine kleine Premiere, etwas versteckt: in einer Garage im Nachbarort. Ein stark rhythmisiert vorgetragenes Gedicht, sagen wir mal halb Rap, halb Slam, politisch und aktuell. Zur Überfischung und Verschmutzung der Weltmeere, zur Situation der Länder, die auf eigenen Fischfang angewiesen sind und nun durch die schwimmenden Fischfabriken der EU in die Armut gestoßen werden - und die dabei immer noch als sichere Herkunftsländer gelten.
Die Resonanz war ausgesprochen ermutigend, so ermutigend, dass vielleicht in dieser Richtung noch mehr entstehen könnte. Die Lust dazu ist jedenfalls geweckt. Immerhin hatte das Jahr ja mit einem formal vergleichbaren Stückchen begonnen, s.Blogpost 'Rollentausch' vom 22.1.2015 - einem gerappten norwegischen Märchen.
Wie viel erscheint da plötzlich möglich! Ein schnelles, ein aktuelles und zeitbezogenes Arbeiten, das auch nicht darauf schauen muss, dass die Produkte jahrelang im Repertoire bleiben können. Was für ein guter Ausblick auf ein neues Jahr!

Alles wird gut?

Den Märchen wird ja gern nachgesagt, dass sie wirklichkeitsfern sind, indem sie eine heile Welt abbilden. Meist im gleichen Atemzug wird dann noch die Grausamkeit 'der Märchen' beklagt. Ja, was denn nun? Heile Welt oder Grausamkeit? Man weiß oft nicht, worauf man zuerst antworten soll - und meist will das Gegenüber auch gar keine Antworten hören.
Der Begriff  'Heile Welt' enstammt  einem Gedicht von Werner Bergengruen (1892-1964), deutete im ursprünglichen Sinnzusammenhang auf etwas ganz anderes, mutierte dann aber zu einem kulturideologischen Abgrenzungsbegriff.
Zur Grausamkeit im Märchen ist schon so viel gesagt worden. Die Geschichten wären jedenfalls nicht wie sie sind, wenn sie so nicht ein menschliches Grundbedürfnis erfüllen würden. Dazu gehört etwa der Wunsch nach Heilung, nach Erlösung, nach einem glaubhaft guten Ausgang - und das um so mehr, je größer zuvor die geschilderte Not war. Und je vertrauter uns diese Not erscheint, desto tröstlicher kann für uns dann die Geschichte werden.
In der Vorweihnachtszeit - so kann man sagen - treten diese Grundbedürfnisse oft deutlicher zutage als sonst. Weihnachten selbst spielt ja in Märchen praktisch keine Rolle, aber wir versuchen, mit einem kleinen Programm diesen Wünschen entgegenzukommen, mit einer Auswahl pur erzählter sowie theatralisierter/illustrierter Geschichten. Dazu gehört auch das schwedische Märchen vom Landarzt, der von einem kleine Jungen zum Krankenbesuch abgeholt wird, mit einem Schlitten, dem ein Elch forgespannt ist. Tiefer Schnee, Wölfe, Winternacht, ein todkrankes Mädchen, verzweifelte Eltern ... alles ist da, was für eine gute Geschichte erforderlich ist.

DAS WISSEN DER WELT

Ein junger König befieht nach der Krönung seinen Weisen, das Wissen der Welt zusammenzutragen und für ihn aufzuzeichnen. Nach 40 Jahren führen sie den König voller Stolz in eine riesige Bibliothek - das Ergebnis ihrer Arbeit.
Doch der König schüttelt den Kopf: "Ich bin jetzt 60 Jahre alt - wie soll ich das alles zu Lebzeiten noch lesen? Macht euch wieder ans Werk und fasst das Wichtigste für mich zusammen!"
Nach 10 Jahren führen sie den König in ein Kabinett mit nunmehr nur noch 100 Büchern. Doch das ist für den König inzwischen auch zuviel - also müssen sich seine Weisen ein weiteres Mal an die Arbeit machen ...
Es ist vermutlich absehbar, wie sich diese Geschichte weiter zuspitzt. Ihren Ursprung hat sie übrigens in Indien; unerbittlich und sehr konsequent fragt sie danach, was wirklich wichtig ist und dereinst Bestand haben wird.
.... Demnächst in diesem Theater!


Glückssachen

(Fortsetzung vom 3.Januar 2015Dem Wesir ist ein kostbarer Ring in den Brunnen gefallen. Aus einer Anwandlung heraus wünscht er sich, dass der Ring nicht untergehen soll.)

Nun, der Ring ging tatsächklich nicht unter. Auf dem Wasser hatte sich eine kleine Ölschicht gebildet, der Ring wurde von dieser Schicht gehalten und schwamm nun auf der Oberfläche! - Der Wesir erschrak: 'So viel Glück - das verheißt nichts Gutes! Nein, irgendetwas Schlimmes steht kurz bevor.'
Und so war es auch ....
Die arabische Geschichte vom Wesir, dem der Ring in den Brunnen fällt, findet sich unter anderem in den 'Spuren' von Ernst Bloch. Nun ist ein kleines Bühnenstück daraus entstanden, das in nicht mal 10 Minuten von den Wechselfällen des Schicksals erzählt. 
Seine Premiere hatte es im Oktober beim Internationalen Erzählfestival 'Zwischen-Zeiten'in Aachen. h

Blog-Archiv

Über uns...