In 18 Jahren ist das Festival gewachsen, und wie! Mehr als
20.000 Besucher verzeichnete es in 9 Tagen; während der Woche finden jetzt auch
gut besuchte Abendveranstaltungen mit italienischen, spanischen,
portugiesischen und natürlich auch mit französischen, englischen und deutschen Erzählern
statt – für Erwachsene, die in Volkshochschulen Fremdsprachen lernen, sowie mit
flämischen/holländischen Erzählern.
Und das ist es auch, was ins Augen fällt und vielleicht auch
ein Grund für den Erfolg des Festivals sein mag: Neben der personellen
Kontinuität in der Leitung, einer optimalen Lokalität (ein schöner Platz und viele
geeignete Räume dicht beieinander) und der Sorgfalt bei der Auswahl der
Erzähler (Sichtung bei anderen Festivals) steht hier der Gebrauchswert des
Erzählens im Mittelpunkt – der hilfreiche Beitrag, den Erzählen beim Fremdsprachenlernen
leisten kann: Eine traditionelle Geschichte folgt meist einem vertrauten
Grundmuster (story grammar) und ist darum in der Regel leichter verstehen als ein
dialogischer Text, etwa in einem Film oder einem Bühnenstück. Das schafft erst
einmal ein Erfolgserlebnis, und der Unterhaltungsaspekt verstärkt zusätzlich die
Motivation. Oder sagen wir es so: Im Erzählen kann sich Kunst als brauchbar
erweisen.
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