Worin genau besteht das Wagnis? Allein schon in der verbindlichen Festsetzung eines Premierentermins: Schaffen wir es bis dahin? Inspiration lässt sich nicht versprechen. Fällt uns diesmal genügend ein? Genügend Neues? Fällt uns überhaupt noch etwas ein – oder ist nicht alles schon verbraucht?
Es ist eine Herausforderung, sich von solchen Fragen nicht lähmen zu lassen. Dabei steckt in diesem „Es fällt uns etwas ein“ eine erfahrbare Wahrheit: Es gibt tatsächlich ein 'es', das sich wohl suchen, bitten und locken, nicht aber herbeizwingen lässt. Eigenes Zutun ist wohl möglich, es gibt – zum Glück! – viel Handwerklichkeit, viel Routine; so kann man der Inspiration ein Stück weit entgegengehen. Aber dann kommt sie manchmal aus ganz anderer Richtung. Solange sie denn kommt.
Oft haben wir bei der Arbeit an etwas Neuem das Gefühl: Das Stück gibt es schon, wir können es nicht 'machen', wir müssen es finden. Manchmal staunen wir, wenn in dem letztlich Gefundenen mehr steckt, als wir anfangs gesucht und beabsichtigt hatten.
Alles auf Anfang: Wieder sitzen wir vor einem weißen Blatt. Zeichnet sich da schon etwas ab? Will es gefaltet, beschrieben, geknüllt, werden? Oder will es in Ruhe gelassen werden - während im Regal eine Küchenrolle nach uns verlangt, im Schrankfach ein großes Tuch, am Isarufer eine Handvoll Steine? Das Stück ist schon da, wir machen uns auf die Suche.
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